AKADEMIE FÜR STRESS- UND BURNOUT-PRÄVENTION

Was ist Stress? Stressmanagement....wofür?

Brauchen wir Stress? Macht Stress uns wirklich krank?

  • "Ich bin total im Stress!"
  • "Der Alltagsstress macht mich verrückt!"

Heutzutage sind die Wörter "Stress" und "Burnout" in aller Munde. Man kann schon fast von einer Art "Begriffsinflation" sprechen, was nicht unbedingt zum klaren Verständnis dieses Themas beiträgt. Wir wollen im folgenden Artikel klären, was "Stress" denn genau ist, was er in unserem Gehirn und in unserem Körper bewirkt und wann er (wie zum Beispiel im Falle eines Burnouts) wirklich gesundheitsschädlich wird.

Über die neuronalen Grundlagen von Stress und Stressreaktion

Stress an sich ist lebenserhaltend. Erst durch die Möglichkeit, Stress zu empfinden, ist ein Lebewesen fähig, sich neuen oder potenziell gefährlichen Lebenssituationen optimal anzupassen und zum Beispiel durch "Kampf" oder "Flucht" lebenserhaltend zu reagieren.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen "Eustress" (einem im Prinzip positiven Aspekt von Stress wie zum Beispiel Freude über die Geburt eines Kindes, Heirat, aber auch die Herausforderung eines neuen spannenden Projektes) und "Distress", der entsteht, wenn die Balance zwischen Anforderung und Leistungsfähigkeit bereits aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Bei zu langem Andauern einer schwer auflösbaren Distress-Situation kann es zu einem Absinken der Widerstandskraft, zu wachsender Erschöpfung und in Folge zu physischen und psychischen Störungen kommen.

Auf neuronaler Ebene sind am Empfinden von Stress und der Bildung einer Stressreaktion Großhirnrinde, das limbische System und der Hirnstamm hauptbeteiligt.

Wenn wir mit einem "Stressor" (von außen kommender Reiz, der potentiell Stress auslösen könnte) konfrontiert sind, so kommt es unter anderem zu einer Ausschüttung von Noradrenalin und Adrenalin. Das bewirkt eine allgemeine Aktivierung unseres Organismus: das Herz schlägt schneller, die Schweißdrüsen weden aktiviert und die Muskelspannung erhöht. Unser Organismus ist nun in der perfekten Verfassung für eine rasche, eventuell sogar lebensrettende, Reaktion (wie z.B. Kampf oder Flucht).

Bei rascher "Lösung" des Problems oder dem Wegfallen des Stressors erlischt diese Aktivierung des sympathischen Systems wieder sehr schnell und der Organismus kann in die ruhige Ausgangssituation zurückkehren.

Anders ist es, wenn die Stresssituation zu lange andauert. Dann wird vom Organismus vermehrt Kortisol ausgeschüttet, was unter anderem zum Abbau neuronaler Verbindnungen im Gehirn führt. Langzeitstress, bei dem der Organismus über lange Zeit auf hohem Erregungsniveau bleibt und nach und nach die Erholungsfähigkeit verliert, kann zu schweren Schädigungen des Gedächtnisses und der Konzentrationsfähigkeit führen.

"Stress" ist also hilfreich, lebenserhaltend und durchaus positiv, solange die Stress-Situation relativ rasch wieder aufgelöst werden kann und der Organismus Möglichkeiten zur Erholung findet. Dauern Stresssituationen allerdings zu lange an, geht die Fähigkeit zur Regeneration verloren und es kommt in Folge zu schweren physischen und psychischen Reaktionen und Erkrankungen.

(Mag. Eva Lindqvist, 01.09.2012)

 

PERSONAL RECHARGE kann Ihnen helfen, rechtzeitig Stress-Management-Strategien zu entwicken und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Erholung herzustellen.